Ein schönes Blatt

Agen­da 21

Die Agen­da für das 21. Jahr­hun­dert, auch bekannt als Agen­da 21, ist ein umfas­sen­des Paket frei­wil­li­ger, inter­na­tio­nal ver­ein­bar­ter Zie­le und Vor­ga­ben für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung. Sie wur­de von allen Mit­glieds­staa­ten der Ver­ein­ten Natio­nen auf dem Erd­gip­fel in Rio 1992 angenommen.

Die Agen­da 21 ist kein rechts­ver­bind­li­ches Doku­ment, aber sie bie­tet einen Rah­men für Maß­nah­men, die von Län­dern und Orga­ni­sa­tio­nen auf glo­ba­ler, regio­na­ler und loka­ler Ebe­ne ergrif­fen wer­den kön­nen, um die Lebens­qua­li­tät für alle zu ver­bes­sern und die Umwelt zu schützen.

Die wich­tigs­ten Zie­le der Agen­da 21 sind:

  • För­de­rung der nach­hal­ti­gen Entwicklung
  • die Armut zu bekämpfen
  • Schutz der Umwelt
  • Ver­bes­se­rung des Zugangs zu Bil­dung, Gesund­heits­ver­sor­gung und ande­ren grund­le­gen­den Dienstleistungen
  • Frau­en und ande­re mar­gi­na­li­sier­te Grup­pen zu stärken
  • Ver­bes­se­rung der inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit Die Agen­da 21 stützt sich auf die drei Säu­len der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung: wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung, sozia­le Ent­wick­lung und Schutz der Umwelt. Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung ist eine Ent­wick­lung, die die Bedürf­nis­se der Gegen­wart befrie­digt, ohne die Fähig­keit künf­ti­ger Gene­ra­tio­nen zu gefähr­den, ihre eige­nen Bedürf­nis­se zu befrie­di­gen. Sie basiert auf den Prin­zi­pi­en der sozia­len Gerech­tig­keit, des öko­lo­gi­schen Gleich­ge­wichts und der wirt­schaft­li­chen Effizienz.

Das Kon­zept der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung hat sei­ne Wur­zeln im Bereich des Umwelt­schut­zes und ent­stand aus der Erkennt­nis, dass die natür­li­chen Res­sour­cen der Welt end­lich sind und dass die mensch­li­chen Akti­vi­tä­ten nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt haben.

1987 ver­öf­fent­lich­te die Welt­kom­mis­si­on für Umwelt und Ent­wick­lung der Ver­ein­ten Natio­nen (WCED) einen Bericht mit dem Titel „Our Com­mon Future“ (Unse­re gemein­sa­me Zukunft), in dem nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung defi­niert wur­de als „eine Ent­wick­lung, die die Bedürf­nis­se der Gegen­wart befrie­digt, ohne die Fähig­keit künf­ti­ger Gene­ra­tio­nen zu gefähr­den, ihre eige­nen Bedürf­nis­se zu befriedigen.“

Der Bericht mach­te auch den Begriff „nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ bekannt und trug dazu bei, das Bewusst­sein für die Not­wen­dig­keit glo­ba­ler Maß­nah­men zum Schutz der Umwelt und zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät für alle zu schärfen.

Der Erd­gip­fel von Rio im Jahr 1992 war ein Mei­len­stein in der Geschich­te der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung. An ihm nah­men füh­ren­de Poli­ti­ker der Welt teil, dar­un­ter der dama­li­ge US-Prä­si­dent Geor­ge H.W. Bush, und er führ­te zur Ver­ab­schie­dung der Agen­da 21.

Seit­dem gab es meh­re­re wei­te­re wich­ti­ge inter­na­tio­na­le Kon­fe­ren­zen zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung, dar­un­ter der Welt­gip­fel für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (WSSD) 2002 in Johan­nes­burg, Süd­afri­ka, und die Kon­fe­renz der Ver­ein­ten Natio­nen für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (UNCSD oder Rio+20) 2012 in Rio de Janei­ro, Brasilien.

Auf der Rio+20 bekräf­tig­ten die Staats- und Regie­rungs­chefs der Welt ihr Enga­ge­ment für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und ver­ab­schie­de­ten eine Rei­he von Grund­sät­zen, die als „Die Zukunft, die wir wol­len“ bekannt sind.

Die Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals, SDGs), auch bekannt als die Glo­ba­len Zie­le, wur­den 2015 von allen Mit­glieds­staa­ten der Ver­ein­ten Natio­nen ver­ab­schie­det. Es han­delt sich um eine Rei­he von 17 Zie­len und 169 Vor­ga­ben für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, die ein brei­tes Spek­trum an sozia­len, wirt­schaft­li­chen und öko­lo­gi­schen The­men abdecken.

Die SDGs bau­en auf der Arbeit der Mill­en­ni­ums-Ent­wick­lungs­zie­le (MDGs) auf, die im Jahr 2000 mit 8 Zie­len ver­ab­schie­det wur­den, um extre­me Armut und Hun­ger zu besei­ti­gen, eine all­ge­mei­ne Grund­schul­bil­dung zu errei­chen, die Gleich­stel­lung der Geschlech­ter zu för­dern und Frau­en zu stär­ken, die Kin­der­sterb­lich­keit zu sen­ken, die Gesund­heit von Müt­tern zu ver­bes­sern, HIV/AIDS, Mala­ria und ande­re Krank­hei­ten zu bekämp­fen, öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit zu gewähr­leis­ten und eine glo­ba­le Part­ner­schaft für Ent­wick­lung aufzubauen.

Die SDGs sind umfas­sen­der als die Mill­en­ni­ums-Ent­wick­lungs­zie­le und gehen die eigent­li­chen Ursa­chen von Armut und Hun­ger an, wie Ungleich­heit und Aus­gren­zung. Sie gehen auch über die öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit hin­aus und spre­chen die Not­wen­dig­keit einer wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung an, die sozi­al inklu­siv und öko­lo­gisch nach­hal­tig ist.

Die SDGs sind um 5 The­men her­um auf­ge­baut: Men­schen, Pla­net, Wohl­stand, Frie­den und Partnerschaft.

Die 2030-Agen­da für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, die 2015 von allen UN-Mit­glieds­staa­ten ange­nom­men wur­de, ist die Blau­pau­se für die Errei­chung der SDGs.

Die Agen­da 2030 erkennt an, dass die Besei­ti­gung der Armut in all ihren For­men und Dimen­sio­nen, ein­schließ­lich der extre­men Armut, die größ­te glo­ba­le Her­aus­for­de­rung und eine unab­ding­ba­re Vor­aus­set­zung für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung ist.

Sie erkennt auch an, dass Frie­den, Gerech­tig­keit und star­ke Insti­tu­tio­nen für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung uner­läss­lich sind und dass das Wirt­schafts­wachs­tum inklu­siv und nach­hal­tig sein muss, um die Armut wirk­sam zu reduzieren.

Die Agen­da 2030 basiert auf dem Prin­zip „nie­man­den zurück­zu­las­sen“. Das bedeu­tet, dass nie­mand auf dem Weg zu einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung zurück­ge­las­sen wer­den soll­te und dass alle Län­der danach stre­ben soll­ten, die SDGs zu erreichen.

Die Agen­da 2030 für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung ist ein Akti­ons­plan für die Men­schen, den Pla­ne­ten und den Wohl­stand. Sie ist ein uni­ver­sel­ler Auf­ruf zum Han­deln, um die Armut zu been­den, den Pla­ne­ten zu schüt­zen und sicher­zu­stel­len, dass alle Men­schen Frie­den und Wohl­stand genießen.