Ein schönes Blatt

Gewalt­freie Kom­mu­ni­ka­ti­on (GfK)

Der Begriff “Gewalt­freie Kom­mu­ni­ka­ti­on” (GfK) wur­de erst­mals von Dr. Mar­shall Rosen­berg in den frü­hen 1960er Jah­ren geprägt. Seit­dem hat sie sich zu einem umfas­sen­den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess ent­wi­ckelt, der auf den Prin­zi­pi­en der Ehr­lich­keit, des Mit­ge­fühls und der Empa­thie beruht.

Das Haupt­ziel von GfK ist es, einen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess zu schaf­fen, der Men­schen hel­fen kann, ihre Dif­fe­ren­zen auf gewalt­freie Wei­se zu lösen. Die­ser Pro­zess kann in jeder Situa­ti­on ein­ge­setzt wer­den, in der Kom­mu­ni­ka­ti­on erfor­der­lich ist, z.B. in Bezie­hun­gen, am Arbeits­platz, in der Schu­le und in der Regie­rung.

Gewalt­freie Kom­mu­ni­ka­ti­on basiert auf der Über­zeu­gung, dass alle Men­schen ein grund­le­gen­des Bedürf­nis haben, gehört und ver­stan­den zu wer­den. Wir haben auch das Bedürf­nis, Empa­thie zu geben und zu emp­fan­gen. Wenn die­se Bedürf­nis­se befrie­digt wer­den, ver­hal­ten wir uns mit grö­ße­rer Wahr­schein­lich­keit respekt­voll, koope­ra­tiv und unter­stüt­zend.

Der GfK-Pro­zess besteht aus vier Haupt­schrit­ten:

  1. Beob­ach­tung: Wir beob­ach­ten unse­re eige­nen Gefüh­le und das Ver­hal­ten der anderen.
  2. Gefüh­le: Wir iden­ti­fi­zie­ren die Gefüh­le, die mit unse­ren Beob­ach­tun­gen ver­bun­den sind.
  3. Bedürf­nis­se: Wir iden­ti­fi­zie­ren die Bedürf­nis­se, die mit unse­ren Gefüh­len ver­bun­den sind.
  4. Bit­te: Wir stel­len eine Bit­te für das Ver­hal­ten, das wir uns von ande­ren wünschen.

Das Ziel von GfK ist es nicht, einen Streit zu “gewin­nen” oder ande­re dazu zu brin­gen, ihr Ver­hal­ten zu ändern. Es geht dar­um, einen Weg zu fin­den, unse­re eige­nen Bedürf­nis­se und die Bedürf­nis­se ande­rer auf eine respekt­vol­le und koope­ra­ti­ve Wei­se zu erfüllen.

Der GfK-Pro­zess kann in jeder Situa­ti­on ange­wen­det wer­den, ist aber in Kon­flikt­si­tua­tio­nen beson­ders nütz­lich. Er kann uns hel­fen, die Situa­ti­on aus der Per­spek­ti­ve der ande­ren Per­son zu sehen und ihre Bedürf­nis­se zu ver­ste­hen. Sie kann uns auch dabei hel­fen, unse­re eige­nen Bedürf­nis­se auf eine kla­re und respekt­vol­le Wei­se zum Aus­druck zu bringen.

Gewalt­freie Kom­mu­ni­ka­ti­on kann in Nach­hal­tig­keits­in­itia­ti­ven auf vie­le ver­schie­de­ne Arten ein­ge­setzt wer­den. Sie kann uns zum Bei­spiel dabei hel­fen, unse­re Bedürf­nis­se und die Bedürf­nis­se ande­rer auf eine respekt­vol­le und rück­sichts­vol­le Wei­se zu kom­mu­ni­zie­ren. Sie kann uns auch dabei hel­fen, Kon­flik­te auf eine koope­ra­ti­ve und kon­struk­ti­ve Wei­se zu lösen.

Ganz all­ge­mein kann uns GfK dabei hel­fen, eine nach­hal­ti­ge­re Welt zu schaf­fen, indem sie uns hilft, auf eine Wei­se zu kom­mu­ni­zie­ren, die respekt­voll, rück­sichts­voll und koope­ra­tiv ist.