Der Begriff “Taxonomie” wird seit langem im Kontext der Biologie und der Naturwissenschaften verwendet, hat aber in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit eine neue Bedeutung erhalten. Vereinfacht ausgedrückt kann man unter Taxonomie die Einteilung von Lebewesen oder Objekten in verschiedene Gruppen verstehen, wobei ihre Merkmale und gemeinsamen Eigenschaften berücksichtigt werden.
Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit bezieht sich die Taxonomie auf die Klassifizierung von Aktivitäten und Initiativen auf der Grundlage ihrer Fähigkeit, Nachhaltigkeitsergebnisse zu erzielen. Eine Taxonomie der Nachhaltigkeit kann verwendet werden, um den Fortschritt nachhaltiger Praktiken und Verhaltensweisen in Organisationen, Gemeinschaften und Volkswirtschaften besser zu verstehen, zu messen und zu steuern.
Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit kann die Taxonomie verwendet werden, um Initiativen in fünf verschiedene Kategorien einzuteilen: Abschwächung, Erhaltung, Anpassung, Widerstandsfähigkeit und Transformation. Jede Kategorie steht für einen anderen Nachhaltigkeitsansatz und kann verwendet werden, um ein ganzheitlicheres Verständnis für die verschiedenen Aktivitäten und Initiativen zu schaffen, die zur Erreichung von Nachhaltigkeit notwendig sind.
Abschwächung bezieht sich auf Aktivitäten und Initiativen, die das Risiko negativer Umwelteinflüsse verringern. Beispiele hierfür sind Energieeffizienzmaßnahmen, Initiativen für erneuerbare Energien und nachhaltige Landwirtschaft.
Erhaltung umfasst den Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Ressourcen und Lebensräume, um deren Werte und Funktionen zu erhalten. Beispiele hierfür sind Naturschutzgebiete und geschützte Gebiete, Wasserschutz und Bodenschutz.
Anpassung umfasst Aktivitäten und Initiativen, die darauf abzielen, Gesellschaften und Ökosysteme bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und anderer Umweltveränderungen zu unterstützen. Beispiele hierfür sind grüne Infrastruktur, nachhaltige Stadtplanung und kohlenstoffarme Verkehrssysteme.
Resilienz umfasst Aktivitäten und Initiativen, die darauf abzielen, die Fähigkeit von Gemeinschaften und Ökosystemen zu verbessern, sich von Schocks und Belastungen zu erholen. Beispiele hierfür sind die Entwicklung von Strategien zur Verringerung des Katastrophenrisikos, eine klimaresistente Landwirtschaft und Umweltschutzmaßnahmen.
Die Transformation schließlich umfasst Aktivitäten und Initiativen, die dazu beitragen sollen, Gesellschaften und Volkswirtschaften von nicht nachhaltigen Handlungsmustern weg und hin zu nachhaltigeren zu bewegen. Beispiele hierfür sind grüne Finanzen, Initiativen für die Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Geschäftsmodelle.