Ein schönes Blatt

Ver­ant­wor­tungs­ethik

Das Kon­zept der Ver­ant­wor­tungs­ethik hat sei­ne Wur­zeln in der Arbeit des deut­schen Phi­lo­so­phen Imma­nu­el Kant. In sei­nem berühm­ten Werk “Die Kri­tik der rei­nen Ver­nunft” ver­trat Kant die Auf­fas­sung, dass der Ein­zel­ne die mora­li­sche Ver­pflich­tung hat, so zu han­deln, dass es mit dem Sit­ten­ge­setz ver­ein­bar ist. Das bedeu­tet, dass der Ein­zel­ne die Pflicht hat, die mög­li­chen Fol­gen sei­nes Han­delns zu beden­ken, bevor er handelt.

Es gibt eini­ge Schlüs­sel­kon­zep­te, die für das Ver­ständ­nis der Anwen­dung der Ver­ant­wor­tungs­ethik auf die Nach­hal­tig­keit wesent­lich sind.

Ers­tens erkennt die Ver­ant­wor­tungs­ethik an, dass wir eine Ver­ant­wor­tung gegen­über künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen haben. Das bedeu­tet, dass wir die Pflicht haben, den Pla­ne­ten für künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen zu erhal­ten. Wir kön­nen nicht ein­fach alle Res­sour­cen auf­brau­chen und dann die Fol­gen künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen überlassen.

Zwei­tens erkennt die Ver­ant­wor­tungs­ethik auch an, dass wir eine Ver­ant­wor­tung gegen­über den nicht-mensch­li­chen Wesen haben, die den Pla­ne­ten mit uns tei­len. Wir haben die Pflicht, Tie­re und ihre Lebens­räu­me zu schüt­zen. Wir haben auch die Ver­ant­wor­tung, dafür zu sor­gen, dass Luft, Was­ser und Boden nicht ver­schmutzt werden.

Drit­tens ver­langt die Ver­ant­wor­tungs­ethik, dass wir die Rech­te aller Men­schen berück­sich­ti­gen. Wir müs­sen zum Bei­spiel die Rech­te der indi­ge­nen Völ­ker respek­tie­ren. Wir müs­sen uns auch dafür ein­set­zen, dass der Pla­net in der Lage ist, alle sei­ne Bewoh­ner zu ernähren.

Vier­tens for­dert uns die Ver­ant­wor­tungs­ethik auf, die lang­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen unse­res Han­delns zu berück­sich­ti­gen. Wir müs­sen dar­über nach­den­ken, wie sich unser Han­deln in der Zukunft auf den Pla­ne­ten aus­wir­ken wird. 

Schließ­lich ver­langt die Ver­ant­wor­tungs­ethik von uns, dass wir mit Demut han­deln. Wir soll­ten nicht davon aus­ge­hen, dass wir wis­sen, was das Bes­te für unse­ren Pla­ne­ten ist. Wir soll­ten bereit sein, auf die Stim­men der­je­ni­gen zu hören, die von unse­rem Han­deln am meis­ten betrof­fen sind.

Ver­ant­wor­tungs­ethik ist ein kom­ple­xes und nuan­cier­tes Gebiet. Die­se fünf Grund­sät­ze bie­ten jedoch eine Grund­la­ge für das Ver­ständ­nis der Anwen­dung der Ver­ant­wor­tungs­ethik auf die Nachhaltigkeit.