Ein schönes Blatt

Zwei-Grad-Ziel

Als sich die Staats- und Regie­rungs­chefs der Welt im Jahr 2015 auf das Pari­ser Abkom­men einig­ten, taten sie dies mit der Absicht, den glo­ba­len Tem­pe­ra­tur­an­stieg auf 2‑Grad Cel­si­us über dem vor­in­dus­tri­el­len Niveau zu begren­zen. Die­ses ehr­gei­zi­ge Ziel basier­te auf den bes­ten damals ver­füg­ba­ren wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen, die vor den poten­zi­ell kata­stro­pha­len Fol­gen einer über die­sen Wert hin­aus­ge­hen­den Erwär­mung des Pla­ne­ten warnten.

Jetzt, nur weni­ge Jah­re spä­ter, ist klar, dass das Zwei-Grad-Ziel nicht mehr mach­bar ist. Selbst wenn alle Län­der ihre Ver­pflich­tun­gen aus dem Pari­ser Abkom­men erfül­len wür­den, wür­den die glo­ba­len Tem­pe­ra­tu­ren bis zum Ende des Jahr­hun­derts immer noch um 3°C steigen.

Was bedeu­tet das also für die Zukunft der Nachhaltigkeit?

Das Zwei-Grad-Ziel war immer eine Her­aus­for­de­rung, aber wir hät­ten es errei­chen kön­nen, wenn wir ener­gi­sche und sofor­ti­ge Maß­nah­men ergrif­fen hät­ten. Lei­der haben wir es ver­säumt, dies zu tun, und das Fens­ter der Gele­gen­heit schließt sich schnell.

Je län­ger wir die Bekämp­fung des Kli­ma­wan­dels hin­aus­zö­gern, des­to schwie­ri­ger wird es, das Zwei-Grad-Ziel zu errei­chen. Selbst wenn wir dras­ti­sche Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung der Emis­sio­nen ergrei­fen wür­den, müss­ten wir Schät­zun­gen zufol­ge Koh­len­stoff in einem Tem­po aus der Atmo­sphä­re ent­fer­nen, wie es noch nie zuvor gesche­hen ist.

Das soll nicht hei­ßen, dass wir das Zwei-Grad-Ziel ganz auf­ge­ben soll­ten. Die Begren­zung des Tem­pe­ra­tur­an­stiegs auf Zwei-Grad ist immer noch ein wich­ti­ges Ziel, das wir wei­ter­hin anstre­ben soll­ten. Aller­dings müs­sen wir auch rea­lis­tisch sein, was die Her­aus­for­de­run­gen angeht, vor denen wir ste­hen, und die Tat­sa­che, dass wir die­ses Ziel jetzt wahr­schein­lich nicht mehr errei­chen werden.

Statt­des­sen müs­sen wir uns dar­auf kon­zen­trie­ren, uns an das ver­än­der­te Kli­ma anzu­pas­sen und die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels abzu­mil­dern. Dies wird einen grund­le­gen­den Wan­del in unse­rer Lebens- und Arbeits­wei­se erfor­dern, ist aber not­wen­dig, wenn wir unse­ren Pla­ne­ten und sei­ne Bewoh­ner schüt­zen wollen.