Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum: So geht’s in eine grü­ne Zukunft

Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum: So geht’s in eine grü­ne Zukunft

Bochum, eine Stadt im Wan­del, stellt sich der drin­gen­den Her­aus­for­de­rung einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung. Mit der Ver­ab­schie­dung ihrer ambi­tio­nier­ten Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum setzt die Stadt ein kla­res Zei­chen für eine öko­lo­gisch, sozi­al und wirt­schaft­lich zukunfts­fä­hi­ge Aus­rich­tung. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die Kern­punk­te der Stra­te­gie und unter­sucht, wie Bochum kon­kret den Weg in eine grü­ne Zukunft beschrei­tet. Wel­che Maß­nah­men sind geplant, wer sind die Schlüs­sel­ak­teu­re, und wie kön­nen alle Betei­lig­ten zum Erfolg bei­tra­gen? Die Trans­for­ma­ti­on erfor­dert das Enga­ge­ment der gesam­ten Stadtgesellschaft.

Die Grund­la­gen der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum

Die Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum ist das zen­tra­le Rah­men­werk, mit dem die Stadt ihre zukünf­ti­ge Ent­wick­lung gestal­ten will. Ihre Ent­ste­hung ist das Ergeb­nis eines mehr­jäh­ri­gen Pro­zes­ses, der ver­schie­de­ne Akteu­re aus Poli­tik, Ver­wal­tung, Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft ein­be­zog. Die for­mel­le Beschluss­fas­sung durch den Rat der Stadt erfolg­te am 15. Dezem­ber 2023. Die Stra­te­gie defi­niert kla­re Zie­le für eine öko­lo­gi­sche­re, sozi­al gerech­te­re und wirt­schaft­lich wider­stands­fä­hi­ge­re Stadt. Sie ori­en­tiert sich dabei an natio­na­len und inter­na­tio­na­len Nach­hal­tig­keits­stan­dards und über­trägt die­se auf die spe­zi­fi­sche Situa­ti­on Bochums. Wesent­li­che Hand­lungs­fel­der umfas­sen unter ande­rem Kli­ma­schutz, Ener­gie, Mobi­li­tät, Stadt­ent­wick­lung, Bil­dung und sozia­le Teil­ha­be. Die Stra­te­gie ver­steht sich als leben­di­ges Doku­ment, das regel­mä­ßig über­prüft und ange­passt wer­den soll, um den dyna­mi­schen Her­aus­for­de­run­gen der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung gerecht zu werden.
Quel­le: Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum beschlos­sen – Jetzt sind wir alle … (Stadt Bochum)

Kon­kre­te Maß­nah­men für eine grü­ne Zukunft

Die Umset­zung der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum wird durch eine Viel­zahl kon­kre­ter Maß­nah­men in ver­schie­de­nen Sek­to­ren vor­an­ge­trie­ben. Im Bereich Kli­ma­schutz und Ener­gie ste­hen die Redu­zie­rung von Emis­sio­nen und die För­de­rung erneu­er­ba­rer Ener­gien im Vor­der­grund. Ein Bei­spiel ist die Umstel­lung auf Öko­gas-Ange­bo­te durch die Stadt­wer­ke Bochum, die Haus­hal­ten eine nach­hal­ti­ge­re Ener­gie­ver­sor­gung ermög­li­chen soll. Auch die Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz in Gebäu­den durch Sanie­rungs­pro­gram­me und Bera­tung spielt eine wich­ti­ge Rol­le. Die Mobi­li­täts­wen­de wird durch den Aus­bau des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs, die För­de­rung des Rad­ver­kehrs und die Schaf­fung von Infra­struk­tur für Elek­tro­mo­bi­li­tät vor­an­ge­trie­ben. Im Bereich der Stadt­ent­wick­lung zie­len Maß­nah­men auf die Schaf­fung grü­ner Infra­struk­tur, die Ent­sie­ge­lung von Flä­chen und die Ent­wick­lung kli­ma­re­si­li­en­ter Quar­tie­re ab. Die­se und wei­te­re Pro­jek­te tra­gen dazu bei, Bochum Schritt für Schritt in eine ech­te grü­ne Zukunft zu überführen.
Quel­le: Umstel­lung auf Öko­gas für Ihren bestehen­den Tarif | Stadt­wer­ke … (Stadt­wer­ke Bochum)

Akteu­re der Trans­for­ma­ti­on: Wer treibt die Stra­te­gie voran?

Die Umset­zung der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie in Bochum ist kein Ein­zel­pro­jekt der Stadt­ver­wal­tung, son­dern erfor­dert das koor­di­nier­te Enga­ge­ment einer Viel­zahl von Akteu­ren. Neben der Stadt selbst spie­len Insti­tu­tio­nen aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft eine ent­schei­den­de Rol­le. Eine zen­tra­le Part­ne­rin ist die Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum (RUB). Als eine der größ­ten Uni­ver­si­tä­ten Deutsch­lands forscht sie inten­siv zu The­men wie erneu­er­ba­re Ener­gien, nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung und sozia­le Gerech­tig­keit. Mit Initia­ti­ven wie “Built to chan­ge” [Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum: Built to chan­ge (http://www.ruhr-uni-bochum.de/de)] zeigt die RUB ihr Enga­ge­ment für eine nach­hal­ti­ge Trans­for­ma­ti­on und lie­fert wert­vol­le wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se sowie inno­va­ti­ve Lösun­gen, die in die städ­ti­sche Stra­te­gie ein­flie­ßen können.

Auch die Wirt­schaft ist ein wich­ti­ger Fak­tor. Unter­neh­men sind nicht nur Adres­sa­ten von Maß­nah­men, son­dern gestal­ten durch ihre Inves­ti­tio­nen, Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se und Ange­bo­te aktiv die Zukunft mit. In Bochum gibt es bereits Vor­rei­ter, etwa die GLS Bank, eine in Bochum ansäs­si­ge Genos­sen­schafts­bank, die sich kon­se­quent an öko­lo­gi­schen und sozia­len Kri­te­ri­en aus­rich­tet [GLS Bank wächst 2023 wei­ter – Fei­er zum 50. Jubi­lä­um (https://www.ecoreporter.de/artikel/gls-bank‑w%C3%A4chst-2023-weiter-feier-zum-50.-jubil%C3%A4um/) – Infor­ma­tio­nen über eine in Bochum ansäs­si­ge Bank mit Fokus auf nach­hal­ti­ge Finan­zen.]. Ihre Geschäfts­prak­ti­ken zei­gen, wie nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten erfolg­reich sein kann. Dar­über hin­aus sind zahl­rei­che wei­te­re Unter­neh­men in Bochum auf­ge­ru­fen, sich an der Stra­te­gie zu betei­li­gen, sei es durch die Ver­bes­se­rung ihrer Ener­gie­ef­fi­zi­enz, die Umstel­lung auf nach­hal­ti­ge Lie­fer­ket­ten oder sozia­les Engagement.

Eine unver­zicht­ba­re Säu­le der Trans­for­ma­ti­on ist die Zivil­ge­sell­schaft. Zahl­rei­che Initia­ti­ven, Ver­ei­ne und enga­gier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger arbei­ten bereits an kon­kre­ten Pro­jek­ten, von urban gar­dening über Repair Cafés bis hin zu Initia­ti­ven für fai­ren Han­del. Ihre Arbeit trägt maß­geb­lich zur Sen­si­bi­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung bei und schafft prak­ti­sche Bei­spie­le für nach­hal­ti­ges Han­deln im All­tag. Die enge Koope­ra­tio­nen zwi­schen Stadt, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft ist ent­schei­dend für den Erfolg der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie und för­dert ein brei­tes sozia­les Enga­ge­ment.

Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen auf dem Weg

Die Umset­zung einer ambi­tio­nier­ten Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie wie der in Bochum ist zwei­fel­los mit erheb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den. Eine der größ­ten ist die not­wen­di­ge Trans­for­ma­ti­on der Wirt­schaft. Struk­tur­wan­del, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf tra­di­tio­nel­le Indus­trien, erfor­dert neue Geschäfts­mo­del­le, Inves­ti­tio­nen in grü­ne Tech­no­lo­gien und die Qua­li­fi­zie­rung von Arbeits­kräf­ten für zukunfts­fä­hi­ge Berufs­fel­der. Dies birgt das Risi­ko sozia­ler Ungleich­heit, wenn nicht alle Bevöl­ke­rungs­grup­pen glei­cher­ma­ßen von den Ver­än­de­run­gen pro­fi­tie­ren. Daher ist sozia­le Gerech­tig­keit ein inte­gra­ler Bestand­teil der Strategie.

Eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung ist die Finan­zie­rung der not­wen­di­gen Maß­nah­men und Pro­jek­te. Umfas­sen­de Inves­ti­tio­nen in erneu­er­ba­re Ener­gien, nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­sys­te­me oder die ener­ge­ti­sche Sanie­rung von Gebäu­den erfor­dern erheb­li­che finan­zi­el­le Mit­tel, die durch öffent­li­che Gel­der, pri­va­te Inves­ti­tio­nen und inno­va­ti­ve Finan­zie­rungs­mo­del­le mobi­li­siert wer­den müs­sen. Auch die Kom­ple­xi­tät der Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­pro­zes­se kann die schnel­le Umset­zung von Pro­jek­ten erschweren.

Gleich­zei­tig eröff­nen sich durch die Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie immense Chan­cen für die Stadt Bochum. Die Inves­ti­ti­on in grü­ne Tech­no­lo­gien und Infra­struk­tu­ren kann neue Arbeits­plät­ze schaf­fen und den wirt­schaft­li­chen Wan­del hin zu einer zukunfts­fä­hi­gen Öko­no­mie vor­an­trei­ben. Bochum kann sich als Modell­re­gi­on für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung posi­tio­nie­ren und damit auch attrak­tiv für inno­va­ti­ve Unter­neh­men und Fach­kräf­te wer­den. Die Ver­bes­se­rung der Luft­qua­li­tät, die Schaf­fung grü­ner Stadt­räu­me und die För­de­rung nach­hal­ti­ger Mobi­li­tät stei­gern die Lebens­qua­li­tät der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger erheb­lich. Eine pro­ak­ti­ve Bür­ger­be­tei­li­gung im Pro­zess der Stra­te­gie­um­set­zung stärkt zudem das Gemein­schafts­ge­fühl und die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der Stadt. Die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung bie­tet somit nicht nur öko­lo­gi­sche Vor­tei­le, son­dern auch erheb­li­che sozia­le und wirt­schaft­li­che Potenziale.

Die ent­schei­den­de Rol­le der Bür­ge­rin­nen und Bürger

Die ambi­tio­nier­te Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie der Stadt Bochum kann nur dann erfolg­reich sein, wenn die Bochu­mer Bevöl­ke­rung aktiv in den Pro­zess ein­ge­bun­den ist und sich enga­giert. Die Stadt­ge­sell­schaft ist nicht nur Adres­sat der Maß­nah­men, son­dern ein zen­tra­ler Motor der Trans­for­ma­ti­on. Das Enga­ge­ment und das Bewusst­sein jedes Ein­zel­nen sind uner­läss­lich, um die gesteck­ten Zie­le zu erreichen.

Dies beginnt im Klei­nen: durch Eigen­in­itia­ti­ve im All­tag, sei es bei der Müll­tren­nung, der Nut­zung öffent­li­cher Ver­kehrs­mit­tel, dem Fahr­rad­fah­ren, dem spar­sa­men Umgang mit Ener­gie und Was­ser oder dem bewuss­ten Kon­sum regio­na­ler und sai­so­na­ler Pro­duk­te. Jede bewuss­te Ent­schei­dung für nach­hal­ti­ges Han­deln trägt zum Gesamt­erfolg bei.

Dar­über hin­aus ist die akti­ve Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an den Pla­nungs­pro­zes­sen und Dia­log­for­ma­ten der Stadt von gro­ßer Bedeu­tung. Ob in Work­shops, Bür­ger­fo­ren oder über Online-Platt­for­men – die Mög­lich­kei­ten, sich ein­zu­brin­gen und eige­ne Ideen ein­zu­brin­gen, sind viel­fäl­tig. Die­se Par­ti­zi­pa­ti­on sichert nicht nur eine brei­te Akzep­tanz der Maß­nah­men, son­dern ermög­licht es auch, die Stra­te­gie an den tat­säch­li­chen Bedürf­nis­sen der Men­schen in Bochum aus­zu­rich­ten. Eine infor­mier­te und enga­gier­te Stadt­ge­sell­schaft ist das Fun­da­ment für eine erfolg­rei­che nach­hal­ti­ge Zukunft.

Aus­blick: Bochums Visi­on einer nach­hal­ti­gen Zukunft

Die kon­se­quen­te Umset­zung der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie weist Bochum den Weg in eine zukunfts­fä­hi­ge grü­ne Zukunft. Die Visi­on der Stadt ist geprägt von Resi­li­enz, Kli­ma­neu­tra­li­tät und einer hohen Lebens­qua­li­tät für alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Mit­tel- und lang­fris­ti­ge Zie­le rei­chen von einer signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen über die Stär­kung loka­ler Wirt­schafts­kreis­läu­fe bis hin zur Schaf­fung inklu­si­ve­rer sozia­ler Struk­tu­ren. Es wird erwar­tet, dass sich Bochum bis 2030 und dar­über hin­aus zu einer Vor­rei­ter­kom­mu­ne im Ruhr­ge­biet ent­wi­ckelt, die zeigt, wie der Struk­tur­wan­del erfolg­reich mit nach­hal­ti­ger Ent­wick­lung ver­knüpft wer­den kann. Posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen umfas­sen sau­be­re­re Luft, ver­bes­ser­te Mobi­li­täts­an­ge­bo­te, mehr Grün­flä­chen im urba­nen Raum und neue, nach­hal­ti­ge Arbeits­plät­ze. Die Stra­te­gie ist ein fort­lau­fen­der Pro­zess, der Anpas­sungs­fä­hig­keit erfor­dert, aber das Poten­zi­al hat, das Gesicht von Bochum grund­le­gend posi­tiv zu verändern.

Fazit

Bochums Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie ist mehr als ein poli­ti­sches Doku­ment; sie ist ein Bekennt­nis zu einer lebens­wer­ten Zukunft. Sie unter­streicht die Bedeu­tung eines ganz­heit­li­chen Ansat­zes, der öko­lo­gi­sche, sozia­le und wirt­schaft­li­che Aspek­te ver­eint. Der Erfolg hängt maß­geb­lich vom gemein­sa­men Enga­ge­ment aller Akteu­re ab – von der Stadt­ver­wal­tung über Unter­neh­men bis hin zu jeder ein­zel­nen Bür­ge­rin und jedem ein­zel­nen Bür­ger. Die Zusam­men­fas­sung zeigt: Durch koor­di­nier­te Maß­nah­men und akti­ve Betei­li­gung wird der Wan­del gestal­tet. Bochum nimmt die Her­aus­for­de­rung an und legt den Grund­stein für eine grü­ne Zukunft im Her­zen des Ruhrgebiets.

Wei­ter­füh­ren­de Quellen

  • Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie Bochum beschlos­sen – Jetzt sind wir alle … (Stadt Bochum) – Pres­se­mel­dung der Stadt Bochum über den Beschluss der Stra­te­gie und ihre Kernbotschaft.
  • Umstel­lung auf Öko­gas für Ihren bestehen­den Tarif | Stadt­wer­ke … (Stadt­wer­ke Bochum) – Ein Bei­spiel für kon­kre­te Ange­bo­te im Bereich nach­hal­ti­ger Ener­gie­ver­sor­gung in Bochum.
  • Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum: Built to chan­ge (Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum) – Zeigt das Enga­ge­ment einer wich­ti­gen Insti­tu­ti­on in Bochum für Nachhaltigkeit.
  • GLS Bank wächst 2023 wei­ter – Fei­er zum 50. Jubi­lä­um (ecoreporter.de) – Infor­ma­tio­nen über eine in Bochum ansäs­si­ge Bank mit Fokus auf nach­hal­ti­ge Finanzen.