Penny

Pen­ny und der “Wah­re Preis”: Ein Blick auf die wah­ren Kos­ten von Lebensmittel

In einer Welt, in der Nach­hal­tig­keit immer mehr an Bedeu­tung gewinnt, spie­len Unter­neh­men eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Gestal­tung unse­rer Zukunft. Sie haben die Macht und die Ver­ant­wor­tung, nach­hal­ti­ge Prak­ti­ken in ihren Betrieb zu inte­grie­ren und ihre Kun­den über die Aus­wir­kun­gen ihrer Kauf­ent­schei­dun­gen auf­zu­klä­ren. Ein Schlüs­sel­kon­zept in die­ser Hin­sicht sind die “Wah­ren Kos­ten” von Produkten.

Die “Wah­ren Kos­ten” eines Pro­dukts berück­sich­ti­gen nicht nur die Pro­duk­ti­ons­kos­ten, son­dern auch die Umwelt­fol­ge­kos­ten. Die­se Kos­ten ent­ste­hen durch die Aus­wir­kun­gen der Pro­duk­ti­on auf die Umwelt, wie zum Bei­spiel den Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen, Was­ser­ver­schmut­zung und Boden­de­gra­da­ti­on. Sie sind nor­ma­ler­wei­se nicht im Ver­kaufs­preis eines Pro­dukts ent­hal­ten, obwohl sie einen rea­len und oft erheb­li­chen Ein­fluss auf unse­re Welt haben.

In die­sem Zusam­men­hang hat der Dis­coun­ter Pen­ny ein bemer­kens­wer­tes Expe­ri­ment gestar­tet. Ab Mon­tag ver­langt Pen­ny für neun sei­ner Pro­duk­te den “Wah­ren Preis”. Das bedeu­tet, dass die Prei­se die­ser Pro­duk­te die Umwelt­fol­ge­kos­ten berück­sich­ti­gen. Die­ses Expe­ri­ment ist ein muti­ger Schritt in Rich­tung Trans­pa­renz und könn­te das Bewusst­sein für die wah­ren Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel erhöhen.

Die­ser Ansatz von Pen­ny zeigt, wie Unter­neh­men aktiv zur För­de­rung der Nach­hal­tig­keit bei­tra­gen kön­nen. Aber was genau bedeu­tet das für uns als Ver­brau­cher und für die Lebens­mit­tel­in­dus­trie ins­ge­samt? Und wie kön­nen ande­re Unter­neh­men die­sem Bei­spiel folgen?

Was sind die “Wah­ren Kos­ten” eines Produkts?

Die “Wah­ren Kos­ten” eines Pro­dukts gehen über die ein­fa­chen Pro­duk­ti­ons­kos­ten hin­aus, die wir nor­ma­ler­wei­se im Laden sehen. Sie berück­sich­ti­gen die Umwelt­fol­ge­kos­ten, die durch die Pro­duk­ti­on eines Pro­dukts ent­ste­hen. Die­se Kos­ten kön­nen eine Viel­zahl von Fak­to­ren umfas­sen, dar­un­ter die Emis­si­on von Treib­haus­ga­sen, Was­ser­ver­schmut­zung, Boden­de­gra­da­ti­on, die Aus­wir­kun­gen auf die Bio­di­ver­si­tät und sogar die gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die Arbei­ter in der Produktionskette.

Um ein kon­kre­tes Bei­spiel zu geben: Neh­men wir Wie­ner Würst­chen, eines der Pro­duk­te, für die Pen­ny den “Wah­ren Preis” berech­net hat. Die Pro­duk­ti­ons­kos­ten die­ser Würst­chen beinhal­ten nicht nur die Kos­ten für die Roh­stof­fe und die Her­stel­lung, son­dern auch die Umwelt­kos­ten. Die­se kön­nen die Emis­sio­nen aus der Tier­hal­tung, den Was­ser­ver­brauch und die Aus­wir­kun­gen auf den Boden durch die Fut­ter­mit­tel­pro­duk­ti­on umfassen.

Ein wei­te­res Bei­spiel ist Maas­da­mer Käse. Die “Wah­ren Kos­ten” die­ses Pro­dukts wür­den neben den Pro­duk­ti­ons­kos­ten auch die Umwelt­fol­ge­kos­ten berück­sich­ti­gen. Dazu gehö­ren die Emis­sio­nen aus der Milch­pro­duk­ti­on, der Was­ser­ver­brauch und die Aus­wir­kun­gen auf den Boden durch die Futtermittelproduktion.

Die­se Bei­spie­le ver­deut­li­chen, dass die “Wah­ren Kos­ten” eines Pro­dukts oft höher sind als der Preis, den wir im Laden sehen. Sie zei­gen auch, wie kom­plex die Berech­nung die­ser Kos­ten sein kann, da sie eine Viel­zahl von Fak­to­ren berück­sich­ti­gen muss. Aber war­um ist es so wich­tig, die­se “Wah­ren Kos­ten” zu berück­sich­ti­gen? Und wie geht Pen­ny dabei vor? 

Pen­nys Preisexperiment

In einem bemer­kens­wer­ten Schritt zur För­de­rung der Nach­hal­tig­keit und Trans­pa­renz hat Pen­ny ein ein­zig­ar­ti­ges Preis­expe­ri­ment gestar­tet. Ab Mon­tag ver­langt der Dis­coun­ter für neun aus­ge­wähl­te Pro­duk­te den “Wah­ren Preis”. Die­se Pro­duk­te, die von Wie­ner Würst­chen über Maas­da­mer Käse bis hin zu vega­nen Schnit­zeln rei­chen, wer­den nun mit Prei­sen ange­bo­ten, die ihre Umwelt­fol­ge­kos­ten berücksichtigen.

Die Preis­än­de­run­gen sind erheb­lich. Eini­ge Pro­duk­te wer­den bis zu 94 Pro­zent teu­rer. Zum Bei­spiel wur­den Wie­ner Würst­chen, die ursprüng­lich für 3,19 Euro ver­kauft wur­den, mit ihrem “Wah­ren Preis” von 6,01 Euro fast dop­pelt so teu­er. Die­se Preis­er­hö­hun­gen spie­geln die ver­steck­ten Kos­ten wider, die durch die Aus­wir­kun­gen der Pro­duk­ti­on die­ser Pro­duk­te auf die Umwelt entstehen.

Die Reak­tio­nen auf die­ses Expe­ri­ment waren gemischt. Eini­ge Kun­den begrüß­ten die Trans­pa­renz und das Bewusst­sein, das Pen­ny für die wah­ren Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel schafft. Ande­re waren jedoch von den plötz­li­chen Preis­er­hö­hun­gen über­rascht und besorgt. Es bleibt abzu­war­ten, wie sich die­se Preis­än­de­run­gen lang­fris­tig auf den Ver­kauf der betrof­fe­nen Pro­duk­te aus­wir­ken werden.

Unab­hän­gig von den unmit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf den Ver­kauf ist Pen­nys Preis­expe­ri­ment ein muti­ger Schritt in Rich­tung einer nach­hal­ti­ge­ren Lebens­mit­tel­in­dus­trie. Es wirft wich­ti­ge Fra­gen auf und regt zum Nach­den­ken an: Was sind die wah­ren Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel? Und wie kön­nen wir als Ver­brau­cher nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen tref­fen, wenn wir die­se Kos­ten verstehen?

Die Aus­wir­kun­gen von Pen­nys Preis­expe­ri­ment auf die Lebensmittelindustrie

Pen­nys Preis­expe­ri­ment könn­te weit­rei­chen­de Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Lebens­mit­tel­in­dus­trie haben. Es stellt die Fra­ge, wie wir die Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel berech­nen und ob die aktu­el­len Prei­se die wah­ren Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on wirk­lich widerspiegeln.

Ande­re Dis­coun­ter und Lebens­mit­tel­händ­ler könn­ten auf die­ses Expe­ri­ment reagie­ren, indem sie ähn­li­che Initia­ti­ven star­ten. Sie könn­ten begin­nen, die Umwelt­fol­ge­kos­ten in ihre Prei­se ein­zu­be­zie­hen oder zumin­dest trans­pa­ren­ter über die Umwelt­aus­wir­kun­gen ihrer Pro­duk­te zu infor­mie­ren. Dies könn­te zu einem brei­te­ren Bewusst­sein für die wah­ren Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel füh­ren und die Ver­brau­cher dazu ermu­ti­gen, nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen zu treffen.

Dar­über hin­aus könn­te Pen­nys Expe­ri­ment die Art und Wei­se ver­än­dern, wie die Lebens­mit­tel­in­dus­trie über Nach­hal­tig­keit denkt. Anstatt Nach­hal­tig­keit als etwas zu sehen, das zusätz­li­che Kos­ten ver­ur­sacht, könn­ten Unter­neh­men begin­nen, es als etwas zu sehen, das tat­säch­lich Kos­ten spart, indem es die Umwelt­be­las­tung redu­ziert. Dies könn­te zu inno­va­ti­ven neu­en Ansät­zen zur Redu­zie­rung der Umwelt­aus­wir­kun­gen der Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on führen.

Es ist jedoch wich­tig zu beach­ten, dass die­se Ver­än­de­run­gen nicht über Nacht gesche­hen wer­den. Es wird Zeit und Enga­ge­ment sei­tens der gesam­ten Indus­trie erfor­dern, um eine ech­te Ver­än­de­rung her­bei­zu­füh­ren. Aber Pen­nys Expe­ri­ment ist ein wich­ti­ger Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung und könn­te den Weg für wei­te­re Inno­va­tio­nen in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie ebnen.

Was bedeu­tet die Kennt­nis der “Wah­ren Kos­ten” für den Verbraucher?

Die Kennt­nis der “Wah­ren Kos­ten” unse­rer Lebens­mit­tel kann das Kauf­ver­hal­ten der Ver­brau­cher erheb­lich beein­flus­sen. Wenn wir erken­nen, dass die Prei­se, die wir im Laden sehen, nicht die vol­len Kos­ten der Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on wider­spie­geln, könn­ten wir dazu ermu­tigt wer­den, nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen zu treffen.

Zum Bei­spiel könn­ten Ver­brau­cher dazu ermu­tigt wer­den, weni­ger Fleisch zu essen, wenn sie die hohen Umwelt­kos­ten der Fleisch­pro­duk­ti­on erken­nen. Sie könn­ten auch dazu ermu­tigt wer­den, mehr sai­so­na­le und loka­le Pro­duk­te zu kau­fen, die oft gerin­ge­re Umwelt­kos­ten haben als impor­tier­te oder außer­halb der Sai­son pro­du­zier­te Lebensmittel.

Es ist jedoch wich­tig zu beach­ten, dass nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen nicht immer bedeu­ten, dass man mehr aus­ge­ben muss. Hier sind eini­ge Tipps für Ver­brau­cher, wie sie nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen tref­fen kön­nen, ohne ihre Lebens­mit­tel­kos­ten zu erhöhen:

  1. Kau­fen Sie sai­so­na­le und loka­le Pro­duk­te: Die­se haben oft gerin­ge­re Umwelt­kos­ten und kön­nen auch güns­ti­ger sein als impor­tier­te oder außer­halb der Sai­son pro­du­zier­te Lebensmittel.
  2. Redu­zie­ren Sie Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung: Indem Sie nur kau­fen, was Sie brau­chen, und Res­te effi­zi­ent nut­zen, kön­nen Sie sowohl Geld spa­ren als auch die Umwelt­be­las­tung reduzieren.
  3. Wäh­len Sie pflanz­li­che Alter­na­ti­ven: Pflanz­li­che Lebens­mit­tel haben oft gerin­ge­re Umwelt­kos­ten als tie­ri­sche Pro­duk­te und kön­nen auch güns­ti­ger sein.
  4. Infor­mie­ren Sie sich: Nut­zen Sie Res­sour­cen wie Pen­nys “Wah­rer Preis” oder ande­re Infor­ma­ti­ons­quel­len, um mehr über die Umwelt­aus­wir­kun­gen Ihrer Lebens­mit­tel zu erfahren.

Durch das Ver­ständ­nis der “Wah­ren Kos­ten” unse­rer Lebens­mit­tel und das Ergrei­fen nach­hal­ti­ger Maß­nah­men kön­nen wir alle dazu bei­tra­gen, die Umwelt­aus­wir­kun­gen unse­rer Lebens­mit­tel zu reduzieren.

Fazit

Pen­nys “Wah­rer Preis”-Experiment ist ein muti­ger Schritt in Rich­tung Trans­pa­renz und Nach­hal­tig­keit in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie. Durch die Berück­sich­ti­gung der Umwelt­fol­ge­kos­ten in den Prei­sen sei­ner Pro­duk­te hat Pen­ny ein wich­ti­ges Gespräch über die wah­ren Kos­ten unse­rer Lebens­mit­tel angestoßen.

Die­ses Expe­ri­ment zeigt, dass Unter­neh­men eine ent­schei­den­de Rol­le bei der För­de­rung der Nach­hal­tig­keit spie­len kön­nen. Durch die Bereit­stel­lung von Infor­ma­tio­nen über die Umwelt­aus­wir­kun­gen ihrer Pro­duk­te kön­nen sie das Bewusst­sein der Ver­brau­cher schär­fen und sie dazu ermu­ti­gen, nach­hal­ti­ge­re Ent­schei­dun­gen zu treffen.

Für uns Ver­brau­cher bie­tet das Expe­ri­ment eine wert­vol­le Gele­gen­heit, mehr über die Aus­wir­kun­gen unse­rer Kauf­ent­schei­dun­gen auf die Umwelt zu erfah­ren. Es erin­nert uns dar­an, dass die Prei­se, die wir im Laden sehen, oft nicht die vol­len Kos­ten der Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on widerspiegeln.

Letzt­end­lich ist Pen­nys Expe­ri­ment ein wich­ti­ger Schritt auf dem Weg zu einer nach­hal­ti­ge­ren Lebens­mit­tel­in­dus­trie. Es zeigt, dass es mög­lich ist, die “Wah­ren Kos­ten” unse­rer Lebens­mit­tel zu berück­sich­ti­gen und dabei ein erfolg­rei­ches Geschäft zu füh­ren. Es bleibt zu hof­fen, dass ande­re Unter­neh­men die­sem Bei­spiel fol­gen und ähn­li­che Initia­ti­ven star­ten wer­den. Denn nur durch gemein­sa­me Anstren­gun­gen kön­nen wir eine wirk­lich nach­hal­ti­ge Lebens­mit­tel­in­dus­trie erreichen.